Beteiligung durch Mängelmelder in Brühl: „Eine echte Wucht“

Beteiligung durch Mängelmelder in Brühl: „Eine echte Wucht“

Die Stadt Brühl nutzt das Portal Beteiligung NRW vielseitig – der Mängelmelder ist, neben dem Planverfahren, eine Dauerbeteiligung der Stadt für die Bürgerinnen und Bürger.  

Zuletzt geändert am 6. November 2023

Gemeinsam für ein schönes Stadtbild unterwegs 

In Brühl sorgen Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit der Stadtverwaltung für ihre Stadt. „Unsere Verwaltungsmitarbeitenden sind zwar in der Stadt unterwegs, aber können auch nicht alles sehen. Deshalb sind wir auf die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger angewiesen“, so Tatjana Wesch aus dem Büro für Bürgerbeteiligung, das in der 45.000 Einwohnerstadt direkt beim Bürgermeister angesiedelt ist.  

Wer einen Mangel melden möchte, kann das zwar auch in Papierform oder Mitteilung im Rathaus erledigen – oder man macht es ganz bequem online: über das Portal Beteiligung NRW. Wer mit dem Smartphone oder Tablet in der Stadt unterwegs ist, kann sogar per Standortübermittlung ganz genau mitteilen, wo es etwas zu reparieren, zu entsorgen oder zu verbessern gibt. Derzeit sind schon mehr als 2000 Meldungen über das Online-Tool eingegangen. 

Was fällt den Brühler Bürgerinnen und Bürgern am meisten auf?  

Die meisten Meldungen beziehen sich auf Müll in der Stadt (rund 28 Prozent) gefolgt von Schäden an Straßen, Wegen und Plätzen (27 Prozent). Aber auch kleinere Meldungen wie leere Kotbeutelspender werden bearbeitet. Der Mängelmelder bietet darüber hinaus die Möglichkeit, auch grundsätzliche Anregungen weiterzugeben, wie zum Beispiel die Einrichtung einer Tempo-30-Zone oder den Wunsch nach einer Bank zum Verweilen an einer bestimmten Stelle. Dies bedarf zwar einer ausführlicheren Prüfung und Bearbeitung, erspart den Bürgerinnen und Bürgern aber auch einen oftmals sehr aufwendigen Bürgerantrag. 

Das Geheimrezept für den Erfolg in Brühl 

Nach der Einführung hat die Stadt den Mängelmelder nur einmal in Form von Presse- und Social-Media-Arbeit beworben. Seitdem verweisen alle Stellen auf diese „zentrale Sammelstelle“ und das hat sich in der täglichen Nutzung und Kommunikation bewährt. „Den größten Vorteil des Online-Mängelmelders sehe ich in den vielfältigen Möglichkeiten zur Auswertung der einzelnen Meldungen. Für die Nutzerinnen und Nutzer bietet er außerdem eine intuitive Oberfläche und Handhabe“, so Tatjana Wesch.  

Die Stadt Brühl bemüht sich um eine kurze Bearbeitungsdauer: Durchschnittlich vergehen drei Tage bis zum Beginn der Bearbeitung und sieben Tage bis zum Abschluss. Währenddessen werden automatisch Nachrichten zum Bearbeitungsstatus versendet. Alle Anliegen werden ernst genommen und wenn die Verwaltung nicht der richtige Adressat ist, wird die Anfrage weitergeleitet oder entsprechende Kontaktdaten bereitgestellt.  

„Diese Art der Kommunikation drückt die Wertschätzung der Verwaltung für die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger aus und bietet auch einen Anreiz zum Mitmachen. Auch wenn sie nicht immer die gewünschte Antwort erhalten, merken sie doch, dass ihre Meldung ernst genommen und beantwortet wird“, so Tatjana Wesch. Das bedeutet zwar auch einen gewissen Personalaufwand, dieser zahlt sich aber in Brühl auf jeden Fall aus. Das zeigt auch der Kommentar eines Nutzers auf Facebook, der sich darüber freut, dass ein Schlagloch noch am gleichen Tag repariert werden konnte und sagt: „Der Mängelmelder ist echt die Wucht.“