Welche Open Data gibt es in den Kommunen?

Landkarte von Deutschland zu Open Data

Welche Open Data gibt es in den Kommunen?

Ein Musterdatenkatalog schafft Orientierung

In Nordrhein-Westfalen gibt es mehrere Vorreiterstädte im Bereich Open Data. Sie veröffentlichen seit einigen Jahren offene Daten, aber bisher fehlte eine Übersicht darüber. Ein Musterdatenkatalog schafft mehr Klarheit. Ein Prototyp für NRW liegt jetzt vor.

Zuletzt geändert am 18. März 2020

Die Zahl der Kommunen, die ihre Daten als Open Data veröffentlichen, wächst - langsam aber stetig. Besonders in Nordrhein-Westfalen finden sich mit Städten wie Bonn, Köln oder Moers Kommunen, die sich früh im Bereich Open Data engagiert haben. Eine flächendeckende Verfügbarkeit offener Daten auf kommunaler Ebene ist jedoch noch in weiter Ferne. Von den über 11.000 Kommunen in Deutschland veröffentlichen erst rund 70 offene Daten. Ein Musterdatenkatalog zeichnet nun ein Bild davon, welche Kommunen in NRW welche Daten als Open Data veröffentlichen, macht Potenziale durch Veröffentlichungen erkennbar und bietet insbesondere Open Data – Neulingen Orientierung.

Die Bereitstellung von offenen Daten durch die öffentliche Verwaltung bietet zahlreiche Vorteile. Sie erzeugt mehr Transparenz nach außen und setzt vor allem auch innerhalb der Verwaltung einen Prozess in Gang, um interne Datensilos aufzubrechen und den Austausch über Fachbereiche hinweg zu fördern. Offene Daten sind ein wesentlicher Bestandteil einer modernen und offenen Form des Regierungshandelns (Open Government). Die Erhebung der Daten geschieht im Auftrag der Bürgerinnen und Bürger, letztlich für die Bürgerinnen und Bürger und mit dem Geld der Bürgerinnen und Bürger. Im Sinne von Open Government gibt es daher kaum überzeugende Gründe, nicht-personenbezogene Daten unter Verschluss zu halten. Offene Daten können auch einen wirtschaftlichen Mehrwert erzeugen. Auf kommunaler Ebene steht einem solchen Nutzen aber zumeist noch die geringe Verfügbarkeit entgegen, die es Unternehmen nicht erlaubt, auf dieser Basis Geschäftsmodelle aufzubauen. Ein gesellschaftlicher Mehrwert wird durch offene Daten hingegen an vielen Orten bereits realisiert. Insbesondere in den „OK Labs“ der Open Knowledge Foundation entstehen immer wieder neue Anwendungen, die den Bürgerinnen und Bürgern zu Gute kommen. Eine flächendeckende Verfügbarkeit offener Daten könnte dieses positive Potenzial weiter erhöhen.

Der Musterdatenkatalog als Orientierungshilfe

Welche Daten werden von Kommunen als Open Data veröffentlicht? Darüber herrscht kaum Klarheit. Eine gute Übersicht könnte den Kommunen einen Anhaltspunkt darüber geben, welche Daten sie noch als Open Data veröffentlichen könnten. Vor allem gibt ein solcher Musterdatenkatalog jenen Kommunen Orientierung, die mit der Veröffentlichung offener Daten beginnen wollen. Sie können mit dem Katalog schnell in Erfahrung bringen, welche Daten von anderen Kommunen als Open Data veröffentlicht werden. Auf diese Weise kann ein Musterdatenkatalog auch Initialzündung für die Öffnung von kommunalen Daten sein.

Die Idee des Musterdatenkatalogs wurde von dem Projekt Smart Country der Bertelsmann Stiftung gemeinsam mit GovData, dem Datenportal für offene Daten in Deutschland, entwickelt. Der Katalog wurde vom KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung (Wien) erstellt und baut auf Erfahrungen mit einem Musterdatenkatalog für ausgewählte österreichische Städte auf. In Kooperation mit den Städten Bonn, Düsseldorf, Köln und Moers sowie dem IT-Dienstleister kdvz Rhein-Erft-Rur wurde in einem ersten Schritt ein Musterdatenkatalog für Nordrhein-Westfalen erarbeitet. In einem folgenden Schritt helfen diese Erfahrungen nun dabei, den Musterdatenkatalog auf Kommunen in ganz Deutschland zu erweitern. Dies vermittelt ein Bild darüber, welche Kommunen in Deutschland welche Daten als Open Data veröffentlichen.

Open.NRW unterstützt dieses wichtige Vorhaben und regt die Kommunen in NRW dazu an, den Musterdatenkatalog zu nutzen. Abrufbar ist der Katalog sowohl über die entsprechende Projektseite der Bertelsmann Stiftung als auch über das Cockpit für Open Data des KDZ.