Stadt Köln

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Civic Tech als neues Kollaborationsmodell

Luftqualität und Luftschadstoffe sind populäre Themen in Großstädten wie Köln. Unter dem Motto #DatenFuerDieStadt ging Köln neue Wege und initiierte ein Kollaborationsprojekt, in dem Verwaltung, Zivilgesellschaft, Open Data-Community und Wissenschaft gemeinsam daran arbeiteten, mithilfe von Stickstoffoxid-Sensoren Daten zur Luftqualität der Stadt zu erheben. Im Sinne von Civic Tech wurden durch das Engagement der Zivilgesellschaft an unabhängigen Messstationen Daten gewonnen, die als offene Daten auf dem Kölner Open Data-Portal veröffentlicht wurden und so einen nachhaltigen Mehrwert für die Allgemeinheit generieren.

Die Ziele des Projekts

Das Bild zeigt die grafische Darstellung einer Zielscheibe und eines Pfeils
  • Modellhafte Erprobung, wie Daten aus Kollaborationsprojekten systematisch als offene Daten eingebunden werden können
  • Flächendeckender Ausbau an Sensoren im Kölner Stadtgebiet
  • Förderung der fachlichen Diskussion und des stetigen Austauschs zwischen Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft im Sinne der Transparenz und Offenheit

Der Weg zum Ziel

Das Bild zeigt die grafische Darstellung eines Bergwanderers am Aufstieg
  • Konzipierung und Erstellung eines eigenen Sensors zur Messung des Luftschadstoffs Stickoxid. Die erhobenen Daten wurden dabei auf eine sichere und skalierbare Plattform (SensorCloud der Technischen Hochschule Köln) übermittelt, so dass die gewonnenen Daten als Open Data visualisiert und der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden können
  • Weiterentwicklung des vom OKLab Köln initiierten Projektes OpenAir Cologne und Aufbau einer Daten-Infrastruktur
  • Workshops zur (Weiter-)Entwicklung und zum Ausprobieren der Sensoren

Erkenntnisse des Projekts

Das Bild zeigt die grafische Darstellung einer leuchtenden Glühbirne

Im Rahmen des Civic Tech werden immer mehr Bürgerinnen und Bürger aktiv und engagieren sich ehrenamtlich in Themenfeldern, die originär staatlichen Stellen zugerechnet werden. Nicht mit dem Ziel eine Konkurrenz, sondern mit Ziel eine andere Sichtweise zu ermöglichen. Dieses bislang nicht ausgeschöpfte Potenzial sollte auch im Sinne der besseren Einbindung und Partizipation durch die Verwaltung genutzt werden. Eine Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Initiativen birgt neben der Erweiterung von Datenbeständen auch weitere Vorteile, wie z. B. die Prozessoptimierung und das Erproben von aktuellen Technologien. Menschen, die auf diese Weise Wissen schaffen, werden für Forschung und Verwaltung immer wichtiger. Der Trend zu mehr Beteiligung ist dabei eine große Chance und gleichermaßen ein Gewinn für die zahlreichen Freiwilligen. Zentraler Erfolgsfaktor war neben dem zivilgesellschaftlichen Engagement auch die Bereitschaft der Verwaltung, neue Wege zur Umsetzung der Aufgabenerfüllung durch Beteiligung zu erproben und aktiv zu unterstützen.

Ergebnisse und weiterführende Informationen

Das Bild zeigt die grafische Darstellung eines Klemmbretts mit Dokumenten

In Kooperation mit der Technischen Hochschule (TH) Köln wurde die SensorCloud-Plattform aufgesetzt und betrieben. Das Datenmodell wurde so ausgelegt, dass auch thematisch fremde Sensoren angebunden und bestehende Sensortypen erweitert werden können. In Zusammenarbeit mit dem OKLab Köln wurden in einem transparenten und für Interessierte offenen Entwicklungsprozess Sensoren konzipiert. 37 der Sensoren werden (Stand Februar 2018) betrieben, liefern Daten und sind in 19 eindeutigen Postleitzahlenbereichen im Gebiet der Stadt Köln positioniert. Die verbleibenden Sensoren werden in zukünftigen Workshops an Bürgerinnen und Bürger verteilt, die eine Sensoranfrage über die Projektseite gestellt haben. Zur Förderung der Nachnutzung der gewonnenen Daten hat die TH Köln eine Schnittstelle (API) implementiert, die einzelne Sensordaten und gemessene Werte offenlegt. Diese Schnittstelle wurde über das Kölner Open Data-Portal zur freien Nachnutzung angebunden.